Exkursion am Mittwoch, 1. Mai, 2002
- für Studierende des Kurses "Biochemie und Physiologie der Prokaryoten" und für Gäste. Zur Exkursion sind auch die TeilnehmerInnen des ETH-Kurses "Geomicrobiology" von Pieter Visscher sowie die TeilnehmerInnen des Geochemiekurses an der Universität Konstanz freundlich eingeladen.
- Inhalte
- Bakterien des geochemischen Eisenkreislaufes
- Einige aerobe Bakterien sind in der Lage, die Energie, die bei der Oxidation von Ferro-Eisen zu Ferri-Eisen freigesetzt wird zu nutzen. Da die Energieausbeute gering ist und, weil bei der Oxidation eines Eisenatoms jeweils nur ein Elektron verschoben wird, müssen die Bakterien grosse Mengen Fe(II+) oxidieren, um die für die Biomassebildung benötigten Elektronen und die nötige Energie zu erhalten.
- Der Lebensraum der Eisenoxidierer ist geprägt durch die schlecht löslichen Eisenoxide und Eisenhydroxide, die aus dem dreiwertigen Ferri-Eisen an der Luft entstehen. Enorme Mengen an biologischem "Rost", der bei der Oxidation entsteht, lagert sich als braun-rote Ausfällungen an oxisch/anoxischen Übergangszonen ab. Mikroorganismen, die die Eisen-Oxidation katalysieren (z.B. Gallionella ferruginea) schützen sich vor den Rostablagerungen auf der Zelloberfläche, indem sie extrazelluläre Scheiden ausbilden, aus denen sie weggleiten können, sobald die Eisenoxidschichten zu dick werden und ihren Stoffaustausch behindern.
- Auf der Exkursion ins Eisenbergwerk werden wir Massenentwicklungen von Eisen-oxidierenden Bakterien zu sehen bekommen und uns Gedanken darüber machen, wie die für diese Bakterien geeigneten Habitatsbedingungen hier im Berginnern wohl dauernd geschaffen werden.
- Ort
- Ehemaliges, heute stillgelegtes Eisenbergwerk GONZEN bei Sargans/SG
- Datum
- Mittwoch, 1. Mai, 2002
- Reise
- Zürich HB-SBB ab 08.10 (reservierte Bahnabteile im Zug, bitte Ankündigungen des Bahnpersonals beachten)
- Sargans SBB an 09.19
- 10-minütiger Fussmarsch vom Bahnhof zum Besucherzentrum
- Sargans SBB ab 13.40
- Zürich HB an 14.50
- Programm
09.40
Fahrt mit der Stollenbahn an die ehemaligen Erzabbaustätten
10.00 - 11.15
- Informationen über die frühere Eisengewinnung im Gonzen
- Bakterien in Eisenoxidmatten. Studium der natürlichen Umgebung. Natürliche Anreicherungen in situ. Probenahmen für Mikroskopie und Eisencharakterisierung.
13.00
Rückkehr mit der Stollenbahn, Ankunft im Besucherzentrum ca. 13.15
13.20
Fussmarsch zum Bahnhof Sargans und Rückfahrt mit Bahn ab Sargans SBB 13.40
Umständebedingte Programmänderungen sind möglich und müssen in Kauf genommen werden. Die Exkursion wird bei jeder Witterung durchgeführt.
- Ausrüstung
- Warme Kleider, eine wasserdichte Jacke und Stiefel oder feste, hohe Schuhe für den Stollenbesuch. Die Temperatur im Stollen beträgt ca. 13oC, die relative Feuchte ist 90%.
- Bitte nehmen Sie mit: Notizheft, einen Plastiksack oder einen kleinen Rucksack. Wer eine Kamera mit Biltzlichtausrüstung hat, sollte diese unbedingt mitnehmen. Wer lieber mit dem Stollenlicht photographiert, muss ans Kamerastativ denken.
- Die Exkursion wird bei jeder Witterung durchgeführt.
- Wir haben bei uns: Probenahmegefässe, RG-Gestelle, Mikroskope, Binokular, Objektträger, Deckgläser, Immersionsöl, Pinzetten, Petrischalen, Pasteurpipetten, Linsoft, pH-Papier, Kabelrollen, Mehrfachstecker, Messgeräte, dest. Wasser.
- Billette
- Für die angemeldeten Studierenden und Assistierenden werden die Fahrkarten gemeinsam gelöst. Gäste sind willkommen; sie sollten sich ebenfalls für die Bahnfahrt anmelden, auch dann, wenn sie die Fahrkarten nach Sargans selbst besorgen.
- Kosten
- Bahnfahrt ab Zürich HB nach Sargans und zurück Fr. 27.- (1/2-Tax); 54.- (1/1-Tax).
- Eintritt incl. Fahrt mit der Stollenbahn Fr. 19.-.
- Für immatrikulierte Studierende, incl. Doktorierende, übernimmt der Exkursionsfonds der Universität einen Teil der Kosten. Die den Studierenden verbleibenden Kosten betragen Fr. 5.- für Studierende mit GA; Fr. 15.- für Studierende mit einem Halbtaxabonnement und Fr. 25.- für Studierende ohne Bahnvergünstigung. Gäste bezahlen Fr. 19.- für den Eintritt direkt an die Exkursionsleitung, sofern nicht andere Abmachungen getroffen wurden. Diese Kosten müssen bei der Anmeldung bezahlt werden.
- Versicherung
- ist Sache der Teilnehmer/innen. Die Exkursionsleitung kann keine Haftung für Unfälle, Verluste oder Beschädigung von Gerätschaften oder Verschmutzung von Kleidungsstücken übernehmen.
- Im Stollen muss die geführte Gruppe zusammenbleiben; es ist gefährlich, sich ohne Führung in den Stollengängen zu bewegen. Die Anweisungen des Betriebspersonals sind uneingeschränkt zu befolgen.
- Gute köperliche Konstitution ist Voraussetzung, da der Gang durch den Stollen einer ca. 2 km langen Wanderung mit 85 m Höhenunterschied entspricht.
- Anmeldung
- Einschreibung in den Vorlesungsstunden bis zum 25. April, via Internet unter http://www.microeco.unizh.ch/excursion/excursions.html oder via E-mail bis 28. April auf die Adresse prokaryo@botinst.unizh.ch unter Angabe von Name, Vorname, Immatrikulationsnummer und der Art der Bahnvergünstigung (Halbtax, GA, selbständige Reise)
- Verhinderung
- Wer sich angemeldet hat aber kurzfristig verhindert ist, soll sich bitte abmelden. Letzter Abmeldetermin ist Dienstag 30. April 10 Uhr. Die einbezahlten Beträge minus Fr. 5.- Bearbeitungsunkosten werden zurückerstattet, sofern den Organisatoren durch die Abmeldung keine weiteren Kosten entstehen
- Auskünfte/Leitung
- Kurt Hanselmann, Institut für Pflanzenbiologie-Mikrobiologie, Universität Zürich, Zollikerstrasse 107, 8008 Zürich. Tel. 01/ 6348284 oder 01/6348211. E-Mail: hanselma@botinst.unizh.ch
- Bitte beachten Sie die Mitteilungen im Diskussionsforum des Kurses.